Sowohl in der Industrie als auch in der Landwirtschaft werden flüssige Stoffe wie Motoröle, Pflanzenschutzmittel oder Schmierstoffe regelmäßig eingesetzt. Da die Lagerfläche in Betrieben begrenzt ist, ist eine platzsparende Aufbewahrung der Stoffe gewünscht. Wir erklären Ihnen, wie Sie Flüssigkeiten stapeln können und worauf es bei der Lagerung gefährlicher Flüssigkeiten ankommt.
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Feste und flüssige Güter lagern: Allgemeine Grundsätze

Egal, ob Flüssigkeiten oder Feststoffe – es gibt einige allgemeingültige Grundsätze, die man bei der Lagerung beachten sollte. Denn unsachgemäß aufbewahrte Güter können eine Gefährdung nicht nur für das Material, sondern auch für Menschen und Transportmittel bedeuten. Aus diesem Grund sollten Stapel und Lager so aufgebaut und auch wieder abgetragen werden, dass niemand durch um- oder herunterfallende, ausfließende oder wegrollende Gegenstände zu Schaden kommen kann.
Auch sollte die zulässige Stapelhöhe eingehalten werden. Als Faustregel empfiehlt es sich, bei der Stapelhöhe maximal das Vierfache der Stapeltiefe zu erreichen. Aus Sicherheitsgründen sollten Stapel oder auch Regale nicht bestiegen werden. Es versteht sich von selbst, dass Stapel nicht in Flucht- oder Verkehrswegen und vor Notausgängen errichtet werden dürfen. Genauso müssen elektrische Verteiler, Schaltanlagen, Feuerlöscher und Erste-Hilfe-Kästen frei zugänglich bleiben.

Besondere Achtsamkeit ist natürlich beim Lagern von Gefahrstoffen aller Art notwendig. So dürfen brennbare Flüssigkeiten und Druckgase keinesfalls am Arbeitsplatz, in Treppenhäusern, Durchgangen oder Durchfahrten gelagert werden. Sollte die Lagerung derartiger Stoffe am Arbeitsplatz erforderlich sein, ist das nur in beschränkten Mengen und in entsprechend zugelassenen Sicherheitsschränken erlaubt.

Güter jedweder Beschaffenheit sollten stets nur auf ebenem und entsprechend tragfähigem Grund gelagert werden. Es empfiehlt sich auch, nach Möglichkeit nur gleichartige Güter zu stapeln und auch darauf zu achten, dass sie ohne Gefahr entnommen werden können.

Umweltschrank mit Pflanzenschutzmitteln

Gefahrstoffe dürfen am Arbeitsplatz nur in zugelassenen Schränken untergebracht werden – wie in diesem Umweltschrank für Pflanzenschutzmittel oder Tiermedizin

Flüssigkeiten stapeln mit Stapelpaletten und Fassregalen

In der Industrie und Landwirtschaft werden Flüssigkeiten wie Säuren, Öle, Laugen und Chemikalien häufig in Fässern gelagert. Sie bergen durch ihre walzenförmige oder ovale Bauweise jedoch immer die Gefahr des Wegrollens.

Fass-Stapelpalette mit drei Fässern
Trägt bis zu vier Fässer und lässt sich dreimal übereinander stapeln: Die Fass-Stapelpalette mit integrierte Auffangwanne

Will man sie platzsparend lagern und stapeln, muss man entsprechend darauf achten, dass sie nicht ins Rollen kommen können und so zu einer ernsthaften Gefahr werden. Ohne entsprechende Hilfsmittel ist das kaum zu erreichen. Eine gute Möglichkeit ist hier die Fass-Stapelpalette:

  • Eine Fass-Stapelpalette trägt je nach Größe bis zu vier aufrecht stehende Fässer
  • Die Paletten lassen sich problemlos übereinander stapeln
  • Im Regelfall sind Fass-Stapelpaletten unten mit Auffangwannen ausgestattet, die eventuell austretende Flüssigkeiten sichern
  • Fass-Stapelpaletten lassen sich sicher mit dem Gabelstapler oder Hubwagen transportieren.
  • Alternativ bieten sich Paletten-Regale an, auf denen pro Ebene ca. 6 Fässer Platz finden.

 

Sollen Fässer liegend aufbewahrt werden, ist ein Fassregal das Mittel der Wahl:

 

  • Mit Fassregalen lassen sich die liegenden Fässer auch in bis zu vier Reihen horizontal übereinander stapeln.
  • Sie sind optimal, um liegende Fässer nicht nur sicher, sondern auch möglichst platzsparend zu stapeln.
  • Ein solitäres Fassregal lässt sich bei Bedarf durch entsprechende Anbauregale beliebig erweitern.
  • Integrierte Auffangwannen sorgen für zusätzliche Sicherheit.
  • Wie auch die Stapelpaletten sind Fassregale in der Regel für den Transport mit einem Gabelstapler geeignet.
Fassregal mit 9 Fässern

Bietet Platz für neun Fässer á 60 Liter und verfügt über eine Auffangwanne: Das Fassregal für liegende Fässer von BAUER

Flüssigkeiten stapeln mit IBCs

Nicht nur mithilfe von Fässern, sondern auch mithilfe von Intermediate Bulk Containern kann man Flüssigkeiten stapeln. Die quaderförmigen Behältnisse bestehen entweder aus Kunstoff oder Metall oder aus einer Kombination von beiden Materialien. Je nach verwendetem Material, lassen sich in den IBCs unterschiedliche Flüssigkeiten einlagern, wie beispielsweise:

  • flüssige Lebensmittel
  • Wasser
  • Kraftstoffe
  • brennbare Flüssigkeiten
  • Laugen
  • Chemikalien

Um derartige Flüssigkeiten platzsparend zu lagern, lassen sich bis zu vier IBCs stabil und sicher übereinander stapeln. Auch der Transport von Flüssigkeiten ist mit IBCs denkbar einfach, da sie einfach mit dem Gabelstapler befördert werden können.

Möchten Sie IBCs nicht direkt übereinander stapeln, bietet sich ein spezielles Paletten-Regal für IBCs mit Auffangwanne an.

Flüssige Gefahrstoffe richtig lagern

Im Umgang mit Gefahrstoffen ist immer besondere Sorgfalt angezeigt – das gilt auch für das Lagern. Handelt es sich um Güter, die giftig, wassergefährdend oder entzündbar sind – wie etwas Pflanzenschutzmittel, Motoröle, Schmierstoffe – sollte man sich an die geltenden Bestimmungen zur Lagerung dieser Stoffe halten. Insbesondere sind hier die so genannten „Technischen Regeln für Gefahrstoffe“ (TRGS) wichtig, die maßgeblich für den Umgang mit Gefahrstoffen sind. Auch in der Gefahrstoffverordnung finden sich Angaben, die auf Sicherheitsmaßnahmen im Zusammenhang mit brennbaren Flüssigkeiten eingehen.

TRGS 510: Lagerung von flüssigen Gefahrstoffen in ortsbeweglichen Behältern

Zunächst einmal sind Technische Regeln Empfehlungen, die vornehmlich im Bereich von Arbeits- und Gesundheitsschutz Wege aufzeigen, wie entsprechende Gesetze, Verordnungen oder technische Abläufe eingehalten werden können.

IBCs stehen nebeneinander und übereinander
Intermediate Bulk Container zählen zu den ortsbeweglichen Behältern. Wie sie zu lagern und zu transportieren sind, wird in den TRGS 510 festgehalten.

Technische Regeln sind keine Rechtsnormen und haben damit auch nicht zwangsläufig den Charakter gesetzlicher Vorschriften. Sie können aber dennoch Gesetzeskraft erhalten, wenn sie etwa bauaufsichtlich in Technische Baubestimmungen einfließen.

Werden die Technischen Regeln eingehalten, kann man davon ausgehen, dass eine Anlage – wie etwa ein Lager für Gefahrstoffe – dem Stand der Technik entspricht. Im Falle eines Unfalls kann ein Arbeitgeber dann entsprechend nachweisen, dass ihm keine Fahrlässigkeit anzulasten ist.

Möchten Sie gefährliche Flüssigkeiten lagern und womöglich stapeln, lohnt sich ein Blick in die TRGS 510, wo die „Lagerung von Gefahrstoffen in ortsbeweglichen Behältern“ behandelt wird. Hier finden sich nicht nur Richtlinien zur korrekten Lagerung sondern auch zum entsprechenden Brandschutz. Auch finden sich Vorgaben zum Zusammenlagern von Gefahrstoffen.

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin stellt Ihnen die TRGS 510 zum Download bereit.

Sie möchten Flüssigkeiten stapeln? Der MRWL berät sie kostenlos

Sie möchten in Ihrem Betrieb Flüssigkeiten stapeln und haben noch Fragen zu unseren Stapelpaletten oder Fassregalen?  Rufen Sie uns einfach an unter 0 25 74 / 88 37 840 oder teilen uns Ihre Wünsche über das Kontaktformular mit – wir melden uns umgehend zurück. Unsere Beratung ist selbstverständlich kostenlos und unverbindlich.

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Über die Experten beim Maschinenring Westfalen-Lippe

Der Maschinenring Westfalen-Lippe ist mit seinem Onlineportal mr-shop.de spezialisiert auf den Verkauf technischer Produkte für die Landwirtschaft, das Bauwesen, die Industrie und Privatpersonen. Unser redaktionelles Expertenteam recherchiert zu aktuellen Themen und stellt für Sie regelmäßig hilfreiche Informationen und Fachwissen aus den verschiedenen Branchen bereit. Neben Lösungsleitfäden und Anwendungsempfehlungen teilen Kunden ihre persönlichen Erfahrungen mit den Produkten vom Maschinenring Westfalen-Lippe.