Die Angst vor einem Gasengpass nimmt seit Wochen stetig zu. Die regulären Wartungsarbeiten der Ostseepipeline Nord Stream 1, die in diesen Tagen durchgeführt werden, könnten in einen dauerhaften Gas-Stopp übergehen, so die Befürchtungen der Bundesnetzagentur. Tritt dieser Fall tatsächlich ein, würde das zu einer dramatisch reduzierten Gasversorgung in Deutschland führen, was wiederum auch Auswirkungen auf die Stromversorgung haben könnte. Denn noch immer werden weit mehr als 10 % des Erdgases für die Stromerzeugung verfeuert.

Die Bundesregierung rät deshalb Einrichtungen, die sich im Rahmen der kritischen Infrastruktur (KRITIS) betätigen, Notstromaggregate anzuschaffen, mit denen Stromausfälle über mehrere Tage kompensiert werden können. Gleichzeitig gehen auch Unternehmen, die nicht der KRITIS zugeordnet sind, aus reiner Eigensicherung dazu über, in Notstromaggregate zu investieren. Erkennbar unter anderem daran, dass der Markt derzeit praktisch leergefegt ist. Der Besitz eines Stromgenerators alleine reicht jedoch nicht. Denn dessen eingebauter Treibstofftank ist in viele Fällen zu klein, um einen Dauerbetrieb aller erforderlichen Verbraucher über Tage sicherzustellen. Entsprechend häufen sich bei uns die Anfragen nach einem externen Zusatztank für Notstromaggregate. Wir geben an dieser Stelle einige Tipps.

Notstromaggregate sind meistens Dieselgeneratoren

Als Kraftstoffe für die Motoren kommen grundsätzlich Benzin, Diesel und Gas infrage, unter anderem danach sind die Stromgeneratoren unterteilt. Gas fällt in unserem Falle heraus, denn es ist ja Ursache des Problems. Zudem kommt es vor allem entweder für ganz kleine oder aber festinstallierte Großgeneratoren zur Anwendung. Benzin hat den Nachteil der hohen Explosions- und Brandgefahr, weshalb der Einsatz eines größeren Zusatztanks mit strengen Auflagen verbunden ist. Die Stromerzeuger im mittelstarken bis starken Bereich werden deshalb in der Regel mit Diesel angetrieben. Auch wenn es bereits seit Längerem Forschungen und Entwicklungen zu nachhaltigeren Lösungen wie z. B. Wasserstoff gibt, ist der Dieselgenerator die gängigste Lösung, um Stromlücken zuverlässig zu überbrücken.

Kann man Diesel-Stromerzeuger mit Heizöl betreiben?

Je nach Modell kann ein Notstromaggregat tatsächlich mit Heizöl gefüttert werden. Aufgrund der Steuervorteile lässt sich damit im Vergleich zu Diesel ein deutlicher Kostenvorteil erzielen. Allerdings muss die Anlage dabei als „begünstigte Anlage“ nach § 3 EnergieStG gelten. Darunter fallen diejenigen, die ausschließlich für die Stromerzeugung genutzt werden und ortsfest eingebunden sind, d. h. nicht mehr mobil bewegt werden. Für die meisten Dieselgeneratoren im mittelgroßen Segment trifft das zu. Damit deren Motoren keinen Schaden nehmen, achten Sie darauf, extraleichtes Heizöl (HEL nach DIN 51 603-01) zu verwenden und bei Freilufteinsatz ggf. noch einen Fließverbesserer bzw. ein Kälteadditiv beizumischen. Auch bei der Auswahl des Zusatztanks müssen Sie auf die Heizölverwendbarkeit achten.

Wie funktioniert ein Notstromaggregat?

Dieselgenerator Diesel

Ein Notstromaggregat besteht aus drei wesentlichen Komponenten: dem Verbrennungsmotor, dem (Diesel)-Tank und dem Generator. Der Motor wandelt den chemischen Kraftstoff durch Verbrennung in mechanische Energie um. Diese Energie wiederum wird anschließend durch den Generator in elektrische (kinetische) Energie überführt, die über Wechselrichter als Verbrauchsstrom zur Verfügung gestellt wird. Der Tank bzw. der gelagerte Kraftstoff spielt somit eine Schlüsselrolle. Er muss dauerhaft und in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, da nur mit ihm der Erhalt der kinetischen Energie möglich ist und nur dann Versorgungslücken von mehreren Tagen geschlossen werden können.

Wie leistungsstark sollte ein Dieselgenerator sein?

Die Empfehlung der Bundesregierung lautet: Mit einem Notstromaggregat sollte eine Mindestzeit von drei Tagen überbrückt werden können. Um das zu gewährleisten, müssen Unternehmen wie z. B. Industriebetriebe oder IT-Firmen mit großen Daten-Servern grundsätzlich auf starke Stromerzeuger mit hohen Energieumwandlungen zurückgreifen. Die exakt benötigte Leistung hängt dabei immer vom individuellen Verwendungszweck ab. Meistens entscheiden sich die Nutzer für ein Notstromaggregat mit einer Leistung, die Großteile oder sogar die gesamte Gebäudelast übernehmen kann – sprich, wenn alle Geräte gleichzeitig eingeschaltet sind. Dabei gibt es für nahezu jeden Bedarf die passende Leistung. Die eher kleineren Dieselgeneratoren starten bei etwa 10.000 Watt bzw. 10 Kilovolt Ampere (kVA). Nach oben sind kaum Grenzen gesetzt. So gibt es besonders große Stromerzeuger, die mit einer Leistung von über 3 Millionen Watt aufwarten.

Notstromaggregat mit externem Dieseltank aufrüsten

Bei Notstromaggregaten, die über mehrere Tage im Dauerbetrieb laufen müssen, kann sich der eingebaute Dieseltank schnell als zu klein erweisen. Gerade in der derzeitigen politischen Lage, in der davon auszugehen ist, dass der Stromerzeuger im Notfall über längere Zeit in Betrieb sein muss, sind Lösungen gefragt, die sicher verhindern, dass das Aggregat aufgrund von Kraftstoffmangel ausfällt. Zusätzliche Dieseltanks sind deshalb eine einfache und sichere Lösung, um diesem Szenario entgegen zu wirken. Abhängig von den vorhandenen Funktionen und Anschlüssen des Notstromaggregats sollte dann auch die Ausstattung des Dieseltanks gewählt sein. Muss beispielsweise eine starke Saugpumpe vorhanden sein, um den Kraftstoff in den Aggregator zu befördern? Und lässt sich überhaupt eine direkte und dichte Schlauchverbindung vom Zusatztank zum Generator einrichten? Entsprechend benötigen Sie mutmaßlich noch passende Zubehörteile wie einen Dreiwegehahn, über den der Treibstoffzufluss zwischen dem integrierten Tank und externen Dieseltank für den Notstromerzeuger eingestellt wird.

Wie groß muss ein Dieseltank für Notstromaggregate sein?

Der Dieselverbrauch und damit die Größe des Dieseltanks muss immer individuell berechnet werden. Der Verbrauch hängt sowohl vom Wirkungsgrad und dem Kraftstoffverbrauch des Motors ab. Es gibt eine Faustformel, anhand derer die ungefähre Größe vereinfacht festgemacht werden kann. Sie besagt, dass eine Leistung von 100.000 Watt bzw. 100 Kilovolt Ampere (kVA) ungefähr 20 Liter Dieselkraftstoff pro Stunde benötigt. Nach dieser Rechnung braucht z.B. ein Gerät mit einer Leistung von 10.000 Watt bzw. 10 kVA etwa 2 Liter pro Stunde, ein größeres Gerät mit einer Leistung von 500.000 Watt bzw. 500 kVA etwa 100 Liter Diesel pro Stunde. Je nach gewünschter Dauerlaufzeit kann damit berechnet werden, wie groß der Tank oder auch der Zusatztank für das Notstromaggregat sein muss.

Externe Lagertanks für Dieselgeneratoren: Drei Beispiele

Um die abstrakte Berechnung konkreter werden zu lassen, hier einige Beispiele für Dieseltanks aus dem MRWL-Sortiment, die prinzipiell als Zusatztanks für Notstromgeneratoren eingesetzt werden können.

1. Dieselaggregat mit 500 kVa

Ein Notstromaggregat besitzt eine Leistung von 500 kVA und einen Kraftstoffverbrauch von 100 Litern pro Stunde. Der integrierte Tank verfügt über ein Fassungsvermögen von 1.500 Litern.

Insgesamt erreicht der  Stromerzeuger mit diesem Dieselvorrat einen Dauerbetrieb von 15 Stunden. Wenn man jetzt die von der Regierung empfohlene Laufzeit von drei Tagen zugrunde legt, fehlen jedoch 57 Stunden. Um die gesamten 72 Stunden ohne Nachtanken überbrücken zu können, wird also ein zusätzlicher Dieseltank mit einem Volumen von 5.700 Litern benötigt.

fuelmaster 9000 liter
Ein geeigneter Dieseltank ist der Kingspan FuelMaster für 9000 Liter Kraftstoff. Fällt der Bedarf geringer aus, reicht ggf. schon das 5000 Liter fassende Schwestermodell. Sie sind doppelwandig konstruiert und bringen eine vollständige Pumpausstattung mit Abgabeschlauch mit.
Stationärer Heizöltank
Haben Sie einen Bedarf von 10.000 Liter bis hinauf zum Zehnfachen berechnet, ist solch ein oberirdischer Stahlrundtank empfehlenswert. Sie sind ebenfalls doppelwandig ausgeführt und können auch Heizöl aufnehmen. Förderpumpe und Schlauchsystem müssen allerdings zugekauft werden.

2. Dieselaggregat mit 200 kVa

Ein anderer Notstromgenerator wartet mit einer Leistung von 200 kVA (160 kW) auf. Der vorhandene Tank fasst 595 Liter Kraftstoff. Bei einem Verbrauch von 40 Litern pro Stunde erreicht das Aggregat eine unterbrechungsfreie Laufzeit von 14 Stunden. Für das Erreichen eines dreitägigen Dauerbetriebes ohne Nachfüllen fehlen Lagerkapazitäten für 58 Stunden. Für das Schließen dieser Lücke wird demzufolge ein zusätzlicher Tank mit 2.320 Litern benötigt.

Auch für diesen Fall haben wir von Kingspan mit dem Fuelmaster 2500 eine passende und häufig genutzte Lösung im Angebot. Auch hier müssen Sie dank der Doppelwandigkeit keine zusätzlichen Auslaufvorkehrungen treffen. Ebenso sind eine Kraftstoffpumpe, ein Abgabeschlauch und weitere Extras im Lieferumfang des Kunststofftanks enthalten.

Wünschen Sie es extrem robust, ist der Dieselcontainer Quadro C von Seppeler Rietberg eine hervorragende Alternative (Abbildung). Der doppelwandige Lagertank besteht außen wie innen aus feuerverzinktem Stahl und kann in der großen Ausführung 3000 Liter Diesel aufnehmen. Auf Wunsch ist eine Pumpe für den 230-V-Stromanschluss oder eine 12- oder 24-V-Batterie enthalten.

Diesel Container c2000

3. Dieselaggregat mit 12 kVa

Wesentlich kleiner kann ihr Zusatztank natürlich ausfallen, wenn das Notstromaggregat eine Leistung von 12.000 Watt (12 kVA) aufbringt und einen internen Dieseltank mit 30 Litern Fassungsvermögen verfügt. Bei einem angenommenen Verbrauch von 3 Litern pro Stunde, kann dieses Aggregat eine andauernde Laufzeit von 10 Stunden aufrecht halten. Um auch hier wieder drei Tage Stromerzeugung ohne Nachtanken zu gewährleisten, wird ein zusätzlicher Tank mit einem Fassungsvermögen von 186 Liter benötigt. Komplette Gebäude können Sie zwar nicht unterhalten, aber für wichtige Geräte und Maschinen kann das ausreichend sein.

carrytank-220

Bei den Dieseltanks werden Sie eine große Auswahl finden, die sowohl stationäre als auch mobile Modelle umfasst. So bietet sich hier beispielsweise der kleine Kingspan Truckmaster 200 Liter an. Ihn können wahlweise in einer normalen oder ultraflachen Ausführung erhalten.

Alternativ haben wir von Emiliana Serbatoi den beliebten, gelben Carrytank 220 im Programm. Sowohl die Truckmaster- als auch Carrytank-Modelle bestehen aus robustem, einwandigen Polyethylen mit integriertem Pumpsystem und Abgabeschlauch. Zudem dürfen Sie nach der Handwerkerregelung auch im gefüllten Zustand ohne Gefahrgut-Führerschein transportiert werden.

Seppeler Rietberg setzt wiederum auf rundum verzinken Stahl wie beim einwandigen Conty B Diesel oder doppelwandigen Quadro DV Diesel. Beide sind für 330 Liter oder sogar 450 Liter ausgelegt, wahlweise mit oder ohne Dieselpumpe. Ab einem Fassungsvermögen von 400 Litern rücken weiterhin die doppelwandigen Unitech-Stahltanks von Roth in den Blick. Diese können Sie als komplette Dieseltankanlage E56 mit Flügelzellenpumpe und Abgabesystem oder als reinen Lagertank erhalten – letzterer ist für Heizöl geeignet.

Rietberg Conty B mobiler Benzintank
roth-dieseltank-400-liter

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