Grundsätzlich gibt es zahlreiche Öle mit unterschiedlichen Viskositäten für unterschiedliche Anwendungsgebiete. Aus diesem Grunde ist Ölpumpe nicht gleich Ölpumpe. In diesem Beitrag sprechen wir darüber, wie Ölpumpen angetrieben werden und welche Öle infrage kommen.

Verdrängerpumpen für Öle

Die meisten Pumpen lassen sich entweder zu den Kreiselpumpen oder zu den Verdrängerpumpen zuordnen. Klassische Kreiselpumpen sind nicht trocken selbstansaugend und müssen daher im Medium eingetaucht sein. Zu empfehlen sind Flüssigkeiten mit einer niedrigen Viskosität wie z.B. Wasser und flüssige Öle. Verdrängerpumpen hingegen sind selbstansaugend und eignen sich je nach Bauart für niedrige sowie hohe Viskositäten. In den folgenden Abschnitten wollen wir auf einige Arten der Verdrängerpumpen eingehen.

membranpumpe

 

 

Wie funktioniert die Membranpumpe?

Membranpumpen sind weiterentwickelte Kolbenpumpen, die resistent gegenüber einer hohen Dauerbeanspruchung sowie Verunreinigungen im Fördermedium sind, denn der Antrieb kommt gar nicht mit dem Medium in Kontakt. Ein sich nach vorne und zurück bewegender Kolben übt Druck auf eine Membran aus, was dazu führt, dass diese beginnt zu schwingen.

Wird das Ansaugventil dabei geöffnet, gelangt Öl unter die Membran. Sobald die Schwingung das Ansaugventil schließt, öffnet sich das Abgabeventil. Die Membran drückt auf die Flüssigkeit und stößt diese durch das letztere Ventil. Dieser Vorgang wiederholt sich mehrmals während des Betriebs.

Häufig werden Membranpumpen auch als Vakuumpumpen verwendet, um bspw. Behälter nahezu vollständig von Öl zu befreien. Membranpumpen werden mechanisch, elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch angetrieben. Die Graco Doppelmembranpumpe für Altöl wird bspw. mit Druckluft betrieben.

 

zahnradpumpe

Wie funktioniert eine Zahnradpumpe?

Zahnradpumpen sind wie alle Verdrängerpumpen selbstansaugend und kommen sehr häufig zum Einsatz, um Öl zu fördern. Sie sind spezialisiert für Schmiermittel mit hoher Viskosität. Im Prinzip funktionieren alle Zahnradpumpen ähnlich.

Zwei Zahnräder bewegen sich innerhalb eines Gehäuses so zueinander, dass durchgehend Platz verdrängt und Druck aufgebaut wird. Diese Pumpen erreichen zwar eine geringe Förderleistung, das Öl wird aber gleichmäßig gefördert. Die Förderleistung der Elektro-Zahnradpumpe für Altöl von Mato beträgt 10 l/min.

Zahnradpumpen sind nicht für abrasive Öle, also für mit Partikeln verunreinigte Öle, geeignet.

 

drehschieberpumpe

Wie funktioniert eine Drehschieberpumpe?

Drehschieberpumpen, auch Flügelzellenpumpen genannt, erreichen eine hohe Durchflussrate und fördern Öle mit einer niedrigen Viskosität und unterschieden sich in diesem Punkt von Zahnradpumpen. Innerhalb des Gehäuses befinden sich ein Einlass und ein Auslass.

Dazwischen trennt ein runder Rotor den Raum. Beim Rotieren wird die Flüssigkeit mithilfe der Drehschieber vom Einlass zum Auslass transportiert. Die Viscomat 90 ist als Flügelzellenpumpe erhältlich und fördert mit einer Durchflussrate von 50 l/min. u.a. Motoröl oder Getriebeöl.

impellerpumpe

Wie funktioniert eine Impellerpumpe?

Impellerpumpen sind wartungsfreundlich, pulsationsfrei und scheuen sich nicht, abrasive Medien zu fördern. Die Laufräder, auch Impeller genannt, sind in der Lage Flüssigkeiten mit einer hohen Viskosität bis max. 20.000 mPas bei einer max. Flüssigkeitstemperatur von 90 °C zu transportieren. Die Flügel des Impellers werden auf der Seite des Einlasses entspannt. Ein Vakuum wird erzeugt und das Öl wird angesaugt.

Auf der Seite des Auslasses werden die Flügel zusammengedrückt, sodass das Öl aus dem Gehäuse gepresst wird. Je nach Impeller sind unterschiedliche Eigenschaften zu erwarten. So können u.a. pflanzliche Öle, Mineralöle, Heizöl oder ölhaltige Holzschutzmittel gefördert werden. Die Combistar 2000-A fördert u.a. verschmutzte Öle.

handpumpe-hubkolbenpumpe

 

 

Manuelle Handpumpen für Öl

Wenn Öl aus Fässern abgesaugt oder umgefüllt werden soll, kommen häufig manuelle Pumpen ohne elektrischen Motor zum Einsatz. Die Förderleistung wird daher auch nicht in Litern pro Minute, sondern in Litern pro Hub oder Umdrehung angegeben.

Beispielsweise fördert die Hubkolbenpumpe von PIUSI max. 0,3 Liter Öle und Diesel pro Hub, während die Kurbelpumpe für Öle max. 0,38 Liter Hydrauliköl pro Umdrehung fördert. Selbstverständlich finden Sie auch Fasspumpen in unserem Sortiment, die elektrisch oder pneumatisch betrieben werden.

Wie gehen Ölpumpen kaputt?

Der Verschleiß bei Ölpumpen steigt, wenn Pumpen länger als angegeben im Dauerbetrieb bleiben. Wird die Ölförderpumpe also nicht rechtzeitig abgeschaltet, kann sie nicht abkühlen und es besteht die Gefahr, dass diese überhitzt. Darüber hinaus lohnt es sich, sich genauestens zu informieren, welche Pumpe für welche Medien konstruiert wurde.

Eine Reparatur einer defekten Ölpumpe ist nicht immer sinnvoll, da die Kosten je nach Schaden sehr unterschiedlich ausfallen können. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Ölpumpe für Sie infrage kommt, beraten wir Sie gerne telefonisch unter 0 25 74 / 88 37 840 oder über unser Kontaktformular.

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